Ballade über die Frage "Wovon lebt der Mensch" (What keeps mankind alive?)

Deutsch

Macheath:
Ihr Herrn, die ihr uns lehrt, wie man brav leben,
Und Sünd und Missetat vermeiden kann,
Zuerst müsst ihr uns was zu fressen geben,
Dann könnt ihr reden, damit fängt es an.
Ihr, die ihr euren Wanst und unsre Bravheit liebt,
Das eine wisset ein für allemal,
Wie ihr es immer dreht, und wie ihr's immer schiebt,
Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.
Erst muss es möglich sein auch armen Leuten,
Vom grossen Brotlaib sich ihr Teil zu schneiden.

Jenny:
Denn wovon lebt der Mensch?

Macheath:
Denn wovon lebt der Mensch?
Indem er stündlich, den Menschen peinigt, auszieht, anfällt, abwürgt und frisst.
Nur dadurch lebt der Mensch,
Vergessen kann, dass er ein Mensch doch ist.

Chor:
Ihr Herren, bildet euch nur da nichts ein,
Der Mensch lebt nur von Missetat allein!

English

Macheath:
You gentlemen who tell us how to live properly,
And how to avoid all sins and crime,
Must first makes sure that we have food to eat.
Then you can resume your talking, that's where it begins.
You with your paunch and us with our bravery,
You know what's best for all of us.
No matter how much you twist it, or try to change the truth,
First comes food, then comes the morals.
And it also must be possible for the poor,
To cut themselves a slice of the bread.

Jenny:
What keeps mankind alive?

Macheath:
What keeps mankind alive?
It's a fact that hourly people torture, oppress, strangle, and eat.
Only after man goes through that,
Can he forget that he is a man.

Chorus:
Your Gentlemen, imagine there is only you,
Mankind lives on crime alone!